Das Bonner Deserteur - Asylpunkte und die Stadt Potsdam
Asylpunkte
Der Weltkriegsdeserteur Herward Beschorner
Der Erstenthüllung folgen wechselnde Aufenthaltsorte der Skulptur. Sie findet vorübergehend Asyl bei der Evangelischen Studentengemeinde (ESG) in Bonn.
Der Weltkriegsdeserteur Herward Beschorner vor dem Denkmal, dass zu diser Zeit vor der Evangelischen Studentengemeinde in Bonn steht. Dort fand das Denkmal für die nächsten 3 Monate im Herzen von Bonn "Asyl".
Zum 40. Jahrestag des Bestehens der Bundesrepublik Deutschland findet in dem Bonner Rheinauen Park ein Fest für die Bevölkerung statt.
Auch das Denkmal soll dort der Bevölkerung für einen Tag präsentiert werden. Dieses kann wiederum erst nach gerichtlichen Auseinandersetzungen erfolgen.
Das Bonner Deserteur Denkmal in den Bonner Rheinauen
Zum "Ostermarsch Rheinland" 1990 steht das Bonner Deserteur Denkmal vor dem Hauptzugangstor des Bundesministeriums der Verteidigung (BMVg) in Bonn. Die Demonstration hat als Motto "Es geht auch ohne Armee".
Anschließend erfolgen die Verladung und der Transport zum "Haus Wittgenstein", der damaligen Parteizentrale von "Bündnis 90 / Die Grünen". Diese lehnen zu dieser Zeit noch militärische Interventionen ab.
Die Potsdamer Zeit
Am 2. September 1990 in Potsdam wird das Denkmal ein weiteres Mal enthüllt
Indessen gibt es im Osten Neues: die politische Wende. Erstmals werden auf dem Gebiet der DDR Bedingungen geschaffen, in denen auch Bürgergruppierungen der ostdeutschen Umwelt-, Friedens-, und Abrüstungsbewegung sowie Aktionsgemeinschaften für Wehr- und Kriegsdienstverweigerung an eine breite Öffentlichkeit treten können.
Bonn und Potsdam haben bereits 1988 eine Städtepartnerschaft geschlossen.
Gemeinsam mit dem Bonner Friedensplenum setzt sich nun der in Potsdam gegründete Freundeskreis für einen Aufstellung des Denkmals in Potsdam ein. Ein 1990 eingebrachter Antrag in die Stadtverortnetenversammlung, das Denkmal in Potsadm aufzustellen, wird mit großer Mehrheit angenommen. Am 2. September 1990 wird sie in Potsdam feierlich enthüllt.
Der Platz der Einheit in Potsdam
Geplant ist zunächst ein sechsmonatiger Aufenthalt. Der Gedanke, das Mahnmal nach Ablauf der Frist nach Bonn zurückzugeben und ein eigenes Denkmal zu errichten, taucht auf und verschwindet wieder in den Kulissen eines euphorischen Alltages. Bestrebungen setzen ein, das Denkmal in Potsdamzu belassen und seinem Verbleib langfristig und rechtsgültig zu klären.
Inzwischen ist es zu einem markanten Anlaufpunkt für Willensbekundungen, Demonstrationen und Gedenkveranstaltungen vornehmlich friedlicher Art geworden.
Die öffentliche Annahme des Denkmals, sein exponierter Standort im Zentrum der Stadt, ermuntert wiederholt zu Bemalung, Zerstörung und Verunreinigung, denen wohl in den seltesten Fällen eine strukturierte politische Motivation zugrunde liegt.
Die Stadt Potsdam gibt zur Umgestaltung eine Broschüre zum Denkaml heraus
Der Deserteur Ludwig Baumann am Denkmal in Potsdam
Diese Umstände bestärken die Schandfleck-Theorie der Denkmalsgegner auf ganz anschauliche Weise.
1997 wird eine Vereinbarung zwischen dem "Verein zur Förderung der Friedensarbeit e.V." und der Landeshauptstatdt Potsdam geschlossen, das Denkmal als Leihgabe für mindestens 10 Jahre in der Garnisonsstadt Potsdam zu belassen.
Im Frühjahr 1999 verlässt Mehmet Aksoys Denkmal seinen provisorischen Standort und wird in die Neugestaltung des "Platzes der Einheit" für die Bundesgartenschau 2001 dauerhaft integriert.
Einiges spricht dafür, dass der "Stein des Anstoßes" für eine Weile nicht mehr bewegt wird.
Die Gemüter jedoch wird er weiter bewegen.
Link
Homepage Stadt Potsdam
"Link zur Stadt Potsdam / Platz der Einheit"
Dokumente zum Herunterladen
Titel | aktualisiert am | Größe | Format |
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Dokumenation zum Denkmal (hohe Qualität) | 1999 | 18 MB | |
Dokumenation zum Denkmal (niedrige Qualität) | 1999 | 5 MB |